25. Jan.2015 - 14. März. 2015

HARDY BRACKMANN: PORTRAITS - STILLS - COLLAGEN

"THE ESSENTIAL THINGS" - from the 80's until today

HARDY BRACKMANN

THE ESSENTIAL THINGS from the 80's until today

Portraits - Stills - Collagen


GALERIE Z22

Eröffnung: Samstag, 24. Januar 2015

 

In den 80er und 90er Jahren portraitierte Hardy Brackmann Künstler wie Otto Sander oder Jennifer Rush für diverse Magazine. So kam es vor, dass er sich eine Nacht mit Jim Jarmush herumschlug oder Peter Ustinov auf eine Baustelle entführte, anstatt ihn im Hotel zu fotografieren. Ergebnis seiner Treffen mit diesen Persönlichkeiten sind intensive, teils experimentelle schwarz-weiß Portraits. Das Foto der Flamenco-Tänzerin Nina Corti verknüpfte er im Entwicklungsprozess mit Lichtmalerei. Von Malern wie Caravaggio inspiriert, nutzt Hardy Brackmann starke, filmische Lichtkontraste in seinen Bildern. Eine Werkrückschau zeigt eine Reihe dieser Portraits im Großformat.

 

In Hardy Brackmanns Collagen überlagern sich Bildfragmente mit Frauenakten, Objekte fallen dem Betrachter entgegen oder verlieren sich hinter Farbschichten. Die drei 1 x 2 Meter großen Collagen, welche zusammen ein Tryptichon bilden, sind erst für die Ausstellung entstanden. Der Raum ist hier nicht greifbar, Symetrie trifft auf Chaos. Absurde klerikale Figuren bevölkern die Bilder, unbehagliche Geschichten werden angedeutet. In diese überladenen, vielschichtigen Werke kann man eintauchen und immer wieder Neues entdecken.

 

Die Ausstellung präsentiert außerdem sieben großformatige Stillleben, die der Künstler in den 90er Jahren mit der Mittelformat Kamera aufgenommen und für die Ausstellung nochmals digital überarbeitet hat. Vorgefundene, teils alltägliche Objekte - Dart-Pfeile, Bügeleisen, Kugeln - werden mit Fotografien von Frauen und Oberflächen zu surreal anmutenden, verrätselnden Arrangements verknüpft. Es sind zeitgenössische Vanitasbilder. Inspieriert von den surrealistischen Filmen Luis Buñuels, blicken hier immer wieder existentielle Fragen durch.

 

Die Serie mit dem Akkordeon, die zu Beginn der Ausstellung steht, ist in Berlin entstanden. Sie greift abermals Themen auf, die Brackmann in seinem Oeuvre seit Jahren beschäftigt. Hardy Brackmann ist wie ein Chamäleon. Er arbeitet nicht nur als Fotograf, sondern auch als Innenarchitekt, Designer, Illustrator und Filmschaffender.

 

Text: Lena Fließbach