DANIEL BISKUP   gilt als „das Auge der Revolution in Ost-Europa“ (Der Spiegel) - Er ist der Fotograf des Prozesses der Wiedervereinigung in Deutschland. Ebenso begleitete er fotografisch die Umbruchphase in der Sowjetunion.

Biskup gelang es mit seiner Kamera immer wieder dort zu sein, wo Geschichte geschah. Er visualisiert Systembrüche und zeigt die Menschen hinter politischen und gesellschaftlichen Prozessen.

Helmut Kohl, die Supermarktverkäuferin oder Trump - Biskup präsentiert hierarchielos Akteure des Zeitgeschehens.

 

Biskup fotografiert sowohl spontan, als auch im Auftrag.

 

"Zufallsbegegnungen" führen zu überraschenden Aufnahmen. Wie bekam er nur Karl Lagerfeld dazu in der Berliner U-Bahn zu posieren?

Und dann das großartige Tableau politischen Zeremoniells: Angela Merkel auf den Treppen zum Weißen Haus. Wie sie sich in Abendrobe auf dem roten Teppich ihrem der Limousine entstiegenen Mann zudreht: Ein mildes, nahezu verführerisches Lächeln im Abendlicht. Mr. und Ms. Obama erwarten das Paar ebenfalls lächelnd. Im Hintergrund wird das Setting ergänzt mit den üblichen Pressefotografen, Sicherheitspersonal und Männern in Uniform, stramm aufgestellt. 

 

Aus einem Moment politischen Protokolls inszeniert der Fotograf ein Arrangement höchster Subtilität. 

Im höchsten Amte legt Angela Merkel Anmut und Verführung offen. Der Betrachter verweilt im Fragilem, Kokettem, Mädchenhaftem der Kanzlerin.

Schon die junge Merkel bekam Biskup vor die Linse. Wie zufällig in einer Menschenmenge neben Weiszäcker und dem aufstrebenden Dirigenten Barenboim. Schief am Revers hängen ihre Namensschilder.

 

Allen politischen Alphatieren begegnet man in Biskups Werk, Helmut Kohl, Trump, Putin. Man schaut genau hin: Mag er sie? Was lässt sich erschließen aus diesen Portraits von Männern, die Geschichte schreiben und von denen viele nicht wollen, dass sie eben dieses tun? Biskup bezieht keine Position. Er dokumentiert Geschichte. Er offenbart Fragilität. Er präsentiert Macht. Er zeigt Humanität.

30 Jahre Mauerfall als Ereignis und Rückschau bedeuten unendliche viele menschliche Geschichten und politische Prozesse. 

LUXUS FÜR ALLE prangt in einer Industriebrache auf einer verfallenden Hauswand.

Postbote war der junge Biskup, das befriedigte ihn nicht, das Schöne, Aufregende lockte ihn. Er holte sein Abitur nach und ging mit seiner Kamera auf die Straße. Bonn, seine Heimatstadt war damals Provinz und aus historischem Anlass Hauptstadt, somit Fenster zur Welt. Politischer Widerstand tat sich in besetzten Häusern und Friedensdemonstrationen dar. Dort begann Biskup zu fotografieren und von dort aus folgte er der politischen Revolution: Perestroika, Glasnost, Mauerfall - LUXUS FÜR ALLE.

 

Zentrale Gestalten der letzten 30 Jahre schreiben das Vorwort der Fotobildbände von Biskup, darunter Gerhard Schröder und Kai Diekmann.

Das Historische Museum Berlin eröffnet 2011 die Ausstellung "Über Leben" mit Daniel Biskup und Thomas Hoepker, die Eröffnungsrede hält  Angela Merkel.

Und im Salz und Silber Verlag erscheint am 22. August 2019 zum 65. Geburtstag der Bildband ANGELA MERKEL.

 

Die Galerie Z 22 präsentiert ab 28. September eine Auswahl von Portraits, die sowohl prominente als auch die zahlreichen „normalen“ Menschen zeigen, die für unsere Gesellschaft, ihren Fortschritt und ihren Wandel stehen.