DISCOVERY ART FAIR | FRANKFURT | 2020

ANDREAS KURUS

Kurus ist das Gegenteil vom kosmopolitischen und getriebenen Künstler. Von kurpfälzerischer Bodenständigkeit arbeitet er weit ab vom Rummel der Kunstmetropolen dieser Welt und lässt Sammler aus Paris und Berlin zu sich ins Atelier kommen. Seine abstrakten Bilder sind unbetitelt, ein Mittel um nicht über Gegenständlichkeit oder Betitelungen korrumpiert zu werden. Chiffren und Schlieren zeihen sich durch nahezu monochromen Bildlandschaften. Man kann Anklänge an Monet oder Cy Twombly, aber auch an der écriture automatique der Surrealisten ausmachen.

Nicht das Abbilden  von Realitäten, sondern abstraktion und das Spirituelle und Symbolische, das sich hinter dem Konkreten verbirgt ist das Ansinnen von Kurus.

Die großformatigen Bilder überraschen mit einem außergewöhnlichen Effekt, die einer speziellen Auftragstechnik geschuldet sind: Mehrere Schichten Kunstharz, die mit Acryl- und Ölfarben, Aquarellkreiden, Wachsmalstiften und Bleistift überarbeitet werden und somit die Bilder in einer "3D"-Optik erscheinen lassen.


DANIELLE BENVENUTO

Danielle Benvenuto not only creates extraordinary pictures, she also has a very exciting life path. More than three years ago she left behind a long and successful career as a psychoanalyst. For two years she didn’t work. She wanted to experience what it felt like to just be - without an “identity” or in pursuit of a goal. In the end she fell in love with live itself.

Her work therefore expresses exactly this: the aliveness and freedom she discovered and the unknown path which is unfolding. She often works with shapes, blocks of color and lines - simple geometries that express the „thing“ and what can be discovered beyond the thing: the invisible, the power that exists beyond what we can see with the naked eye. 

This is also evident in her photography some of which is purely abstract and some which has a pop art feel-concrete, realistic and bold in color-yet at the same time inviting the viewer to go deeper, to become more curious about his or her own life and sense of reality.

 

She works often with shapes, color blocks, lines: simple geometries that express the “thing” and the "thing" beyond the thing: the invisible, the force that exists beyond what we can see with the naked eye. 

 

She is known for her soul portrait paintings, a form of channeled work where she brings in her work as a healer to create a painting which reflects the participant's soul frequency. The painting is an interaction between the person and his or her own soul to create space for healing and for the most fulfilling version of him/herself to come through. 

KATERINA BELKINA

LIGHT AND HEAVY

Als ich ein Kind war, verfolgte mich ein immer wieder ein wiederkehrender Alptraum. Ich gehe durch die Straßen auf der Suche nach meinem Zuhause. Vielleicht ist es dieses Haus, oder doch ein anderes? Alle Häuser scheinen fast identisch zu sein, nur kleine unbedeutende Details unterscheiden sie von einander. Meine Suche scheint kein Ende zu haben. Die Straßen sind menschenleer. Nur die Leere. Ich bin allein. In der Serie "Leere Räume" steht im Rampenlicht das menschliche Lebewesen, das auf der Suche nach einem gemütlichen Ort ist, welchen man als Zuhause bezeichnen könnte. In dieser unbeständigen Welt will niemand nur ein Gast sein. Der Drang einen eigenen Platz in dem Universum zu finden setzt uns in die Bewegung und zwingt zur ewigen Suche. Aus und in dieser Suche entsteht ein neuer Typ des Menschen, der die Stadt zugleich liebt und hasst.

Die Stadt ist eine künstliche Materie, die verschmolzen mit den dort Lebenden als etwas Selbständiges, enormen Anziehungskräftiges zu sein scheint. Je größer die Stadt, desto starker ist ihre Anziehungskraft. Doch trotz der starken Energie und künstlichen Intellektes, die die Stadt versprüht, ist sie ohne Menschen leer. Sie ist nur Leere. Solch eine Leere verbirgt sich auch in uns, sie verlangt nach dem Inhalt, möchte gefüllt werden. Wir füllen sie auf. Mit materiellem Gut. In einer großen Stadt, ganz egal welche tolle Taten wir tun, wie grell wir am Horizont leuchten, verspüren wir immer wieder die Hilflosigkeit und kalte Einsamkeit. Trotz des hohen Tempo und ständiger Bewegung fühlen wir immer wieder die Leere. Unsere Erfolge sind eine Illusion, Materielles ist imaginär. In uns entsteht der vage Verdacht, dass wir hier fehl am Platz sind.


DARIO PUGGIONI

In unserer Welt ist alles ständig in Bewegung und verändert sich. Mit der Zeit entarten Körper und Gebäude zerfallen. Der Prozess kann extrem lang oder bemerkenswert plötzlich sein. Wie lange der Prozess auch dauert, aufgrund des Einflusses der Zeit ist er unvermeidlich. In seinen großformatigen Gemälden experimentiert der Künstler Dario Puggioni mit diesem Moment, dem Rand des Zusammenbruchs, des Vergehens. Seine Kunstwerke erlauben eine friedliche Pause des Momentums, in der man seine surreale Interpretation dieses Ereignisses überprüfen kann. Seine schönen, harten Bilder zeigen menschliche Formen, die durch innere oder äußere Kräfte gebrochen zu werden scheinen. Darüber hinaus wird die Oberfläche des Gemäldes so behandelt, dass die ursprüngliche Struktur des Gemäldes zu brechen beginnt. Dieses Zusammenfallen des Materials zieht die Körper aus der Oberfläche, zerstört sie und schafft Leben. Die mythischen Töne dieser modernen Werke unterstreichen die Beziehung zwischen Illusion und Realität.

 

Bio
Geboren 1977 in Brunei, Indonesien, lebt und arbeitet er heute in Berlin und Rom. Puggioni ist ein klassisch
ausgebildeter Maler von der Akademie der Bildenden Künste in Rom. Seine Werke wurden in zahlreichen
Galerien und Kunstmessen in Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Schweden und Großbritannien
gezeigt. Er ist auch in der ständigen Sammlung des Ahrenshoop Museums und der Schirm Privatsammlung
vertreten. Dario Puggioni kombiniert klassische Techniken der italienischen Meister mit zeitgenössischem
Surrealismus und bietet einzigartige moderne Hell-Dunkel-Porträts.


KAI TEICHERT

Kai Teichert wurde 1965 in Würzburg geboren. Er studierte Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Künste (Klasse O.H.Hajek) und anschließend Malerei an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste „Städelschule“ (Klasse Christa Näher) in Frankfurt am Main. In Frankfurt absolvierte er parallel sein Medizinstudium an der Goethe-Universität.

 

Seit 1993 lebt und arbeitet Teichert als freischaffender Künstler in Berlin. 2001-2003 hatte er einen Lehrauftrag für freie Malerei an der Universität der Künste Berlin. Bekannt geworden ist er durch seine  „Köpfe“ (Merkel, Havel) und seine raumgreifenden Wandbemalungen (Teufelsee-Projekt)

 

 

 


ZAM JOHNSON

Zam Johnson bezeichnet seinen Malstil selbst als

 „Primitive Abstraktionen und ein visuelles Orchester für die Augen“.

 Als Maler mochte er schon immer die Zeichnungen und Bilder von Kindern; da sie so ausdrucksvoll und gleichzeitig so unschuldig sind.

 

„In all meinen Bildern und Zeichnungen vervielfältige ich eigentlich dieselben Inhalte; jedoch soweit, bis die Linien nur noch für mich erkennbar sind. Doch diejenigen, die sich mit meinen Bildern auseinander gesetzt haben, sehen und erkennen inzwischen die Figuren; Gesichter und was sich sonst noch alles dahinter verbirgt.

 

Natürlich bin ich auch, von all den großartigen Künstler aller bisherigen Epochen, beeinflusst. Durch meine zahlreichen Arbeiten als Komponist am Theater und bei Multi Media Events haben mich auch die Farben der Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte; die das Auge immer wieder austricksen; sehr beeindruckt. Dies versuche ich; auf die Leinwand zu übertragen.

 Ein visuelles Orchester für die Augen.

 Beim betrachten besteht jederzeit die Möglichkeit einer raffinierten Spontanität und einer Eleganz des unerwarteten.

 Anstatt mich auf den mehr als perfekten Stil zu konzentrieren, versuche ich etwas ganz besonderes zu kreieren. Das Mysterium ist nicht was du machst und tust; sondern was du willst.“

 


JOAX

Joax verarbeitet in seinen Skulpturen aktuelle Zeitgeschehen. Er sagt dazu: Fast alles was der Mensch denkt, was also aus seinem Kopf herausquillt, herausfließt, hervorkommt und aktiviert wird, symbolisiert den Wunsch nach ständigem Forschen und Entwickeln. Die Revolution der Wissenschaft hat es geschafft, Gene zu manipulieren und Kreaturen wie das Klonschaf Dolly sind lange Wirklichkeit. Der Mensch der heutigen Realität befindet sich in der ersten Generation einer Dopplung zwischen natürlichem und künstlich von Menschenhand erzeugtem Leben. Erschreckende, faszinierende Hybrid- Kreaturen werden geboren. Die Spätfolgen sind nicht bekannt.

 

Über unnatürliches Eingreifen werden Lebensbedingungen verändert, werden Verjüngungen möglich, nach dem Wunsch wie er im Sinne des Jungbrunnens seit Jahrtausenden besteht. Durch das Streben nach Verjüngung wird durch manipuliertes Material in die natürlichen Altersprozesse eingegriffen. Der Mensch erdenkt mit seinem Gehirn Prozesse, macht sich die technischen Möglichkeiten zunutze und geht über ethische und moralische Bedenken hinaus. Manipulation wird zum Instrument, ja zur Normalität. Dies auch politisch und gesellschaftlich. Ein neuer Zustand entsteht. Das Unnatürliche wird zum Bestandteil des Natürlichen. Neue Realitäten entstehen. Fest stehende Werte brechen ab, für den Menschen wird nichts mehr fassbar, vertretbar. Es resultiert ein ethisch-moralischer Kampf, im Mentalen sowie im Realen. Ein Kampf im mentalen Zusammenbruch.

 


Ursprünglich is Slepica ausgebildeter Tänzer und Tanzpädagoge. Als Künstler arbeitet er mit Fundstücken, Reklameresten, Schrott und allem, was eben aus dem Alltag so übrig bleibt. Derzeit bearbeitet er große Bruchstücke von Graffitiwänden, etwa aus dem Berliner Mauerpark, aus denen er Farbmuster schleift.

 

Als er in einer alten Fabrikanlage leere Glasröhren fand, füllte er sie mit Bruchstücken aus Glas und Farbe. So entstanden seine beknnaten TUBES.


Nikolaas Boden (b. 1959) is a British artist resident in Berlin since 1990; he acquired German citizenship in 2015.
He works in a range of media.